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Vorsicht mit Altlasten

Tegeler Stadtheide

Ewige Chemikalien

PFAS (Per- und polyfluorierte Alkylverbindungen) steht für eine Gruppe von mehreren tausend einzelnen Chemikalien. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie sehr stabil, sowie wasser-, schmutz-, und fettabweisend sind. Aufgrund dieser einzigartigen Kombination an Eigenschaften werden sie in verschiedensten Produkten wie z.B. Outdoor-Kleidung, Kochgeschirr oder Nahrungsmittelverpackungen eingesetzt. Die Kehrseite des massiven Gebrauchs von PFAS: Die Chemikalien sind so stabil, dass sie – wenn sie in die Umwelt gelangen – dort lange verbleiben. Sie werden deshalb auch Ewigkeitschemikalien genannt. In der Umwelt können PFAS sich in Organismen anreichern oder rasch im Wasserkreislauf verteilen. Da einige dieser Einzelverbindungen gesundheitsschädigend sein können, werden gründliche Untersuchen durchgeführt und Vorsichtsmaßnahmen ergriffen.

Im zentralen Bereich der Alten Gärtnerei konnten durch Oberboden-Mischproben geringe PFAS-Werte nachgewiesen werden. Wie es zu diesem Eintrag kam, ist unbekannt (evtl. durch Löschschaum). Die Verdachtsflächen werden bis zur Klärung des weiteren Vorgehens von der Öffentlichkeit nicht betreten und sind daher eingezäunt. Eine endgültige Bewertung der Altlastensituation ist erst nach Übergabe der vollständigen Untersuchungsergebnisse, den bewertenden Gutachten sowie den ordnungsbehördlichen Stellungnahmen möglich.

Späte Kriegsfolgen

Das gesamte Flugfeld des ehemaligen Flughafens Berlin Tegel, und damit auch die Tegeler Stadtheide, ist als kampfmittelbelastet eingestuft. Vor Öffnung der Fläche für die Öffentlichkeit wurde das gesamte Gebiet für eine gefahrlose Begehbarkeit und Befahrbarkeit geräumt.

Kampfmittelräumung

Bei der Kampfmittelräumung (2022-2025) wurde zunächst eine Sonde über die Fläche geführt, um kampfmittelverdächtige Anomalien aufzuspüren. Nach der handgeführten Sonde kamen maschinengestützte Techniken zum Einsatz, um etwas tiefer in den Boden schauen zu können. Für die Bergung der Anomalien wird der Boden so schonend wie möglich aufgegraben.

Um höchstmöglichen Vegetationsschutz zu gewährleisten, wurde eine minimalinvasive Räumung durchgeführt. Die vegetationsfreien Flächen wurden nach der Räumung stellenweise mit gekauftem und eigenem Saatgut nachgesät. Bei kleineren Flächen, wurde teils auch gar nichts angesät, um zu beobachten, wie gut sich die Pflanzen von selbst aussäen bzw. Raum für die Pioniergrasflur als Biotoptyp vorzusehen.