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Biotope im eigenen Garten

Naturnah gestalten

Um gefährdete Pflanzen und Tiere zu schützen, kannst du deinen Garten naturnah anlegen oder umgestalten. Das ist gar nicht so aufwendig wie es klingt. 

Damit Insekten und andere Tiere Nahrung finden, ist es wichtig einheimische Wildpflanzen wachsen zu lassen oder anzupflanzen. 

In einem bestehenden Garten können wilde Ecken angelegt werden, in denen Kräuter wachsen dürfen, in Rasen können stellenweise Wildblumen gesät und in Beete einheimische Stauden gepflanzt werden.

Ein lebendiger Naturgarten sollte Lebensräume bieten, in denen Tiere Unterschlupf finden und sich fortpflanzen können. Mit Materialien wie Natursteinen, Sand und Totholz lässt sich hier einiges gestalten. 

Trockensteinmauer

Eine Trockensteinmauer oder auch ein Steinhaufen bietet Lebensraum für Insekten und Eidechsen. Die Steine sind nur lose ohne Mörtel aufeinandergeschichtet. Dadurch ergeben sich Ritzen, in denen Tiere Unterschlupf finden und Steingartenpflanzen wachsen können.

Nistkästen

Nistkästen können für Vögel oder Fledermäuse aufgehängt werden. Damit eine Vogelfamilie einzieht, muss aber auch passende Nahrung in Form von Körnern oder Insekten zu finden sein. Sie sollten nach der Brutzeit gründlich ausgefegt werden.

Sandarium

Ein Sandarium ist ein angelegter, sonniger Bereich, der mit ungewaschenem, grobem Sand gefüllt wurde. Dort können Wildbienen ihre Nester in den Boden graben. Die Fläche kann mit Steinen oder Stöcken umrandet und sollte offengehalten werden. Es ist wichtig, dass in der Umgebung passende heimische Pflanzen wachsen, damit die Wildbienen neben einer geeigneten Brutstätte auch Nahrung finden.

Benjeshecke

Eine Benjeshecke besteht aus Grünschnitt wie Ästen, Zweigen und Laub. In ihr finden Insekten und Kleintiere wie Igel Unterschlupf. Beim Errichten der Hecke werden Pfähle in den Boden befestigt. Dazwischen wird Grünschnitt platziert, der sich nach und nach zersetzt. Auf diese Weise entsteht eine Hecke, die immer wieder neu mit Grünschnitt aus dem Garten befüllt werden kann. Sie bietet daher eine kostengünstige und umweltschonende Alternative zu vielen anderen Abgrenzungen.

Käferburg

Eine Käferburg ist eine Ansammlung von Hölzern und Grünschnitt. Sie bietet Lebensraum für Käfer, aber auch andere Insektenarten, Frösche und Kröten. Zum Anlegen wird ein Loch in den Boden gegraben und mit Laub befüllt. Darauf werden vertikal Äste und Baumstämme aufgestellt und mit Steinen befestigt.

Wilde Ecke

Eine wilde Ecke im Garten erfordert kaum Aufwand. Sie ist ein Raum, in dem so wenig wie möglich eingegriffen werden soll. Schnittgut wie Zweige oder auch Laub können dort abgelegt werden. Wildpflanzen wie Brennnesseln, Löwenzahn oder Klee können wachsen und benötigen kein menschliches Eingreifen. Wilde Ecken fördern die Biodiversität, da sie im Garten vielen Tieren Verstecke, Überwinterungsplätze und Nistplätze bieten.

Kompost

Durch das Anlegen eines Kompostes werden Garten- und Küchenabfälle ihrem natürlichen Kreislauf zugeführt. Der Kompost dient als natürlicher Dünger und schont die Umwelt. Es gibt verschiedene Modelle, sodass es sogar auf dem Balkon möglich ist, sich einen Kompost anzulegen. 

Insekten- und Vogeltrinkstelle/Tränke

Insekten und Vögel sind im Sommer bei Hitze und Trockenheit, aber auch im Winter, auf Trinkstellen angewiesen. Schon eine flache Schale aus Keramik, wie ein Unterteller von einem Blumentopf, mit Steinen und Moos als Landefläche, genügt. Unterschiedlich hohe Steine schützen vor dem Ertrinken, da die meisten Vogeltrinkstellen zu tief für Insekten sind. Leitungswasser oder Regenwasser sollte regelmäßig nachgefüllt werden. Ideal steht die Tränke in der Nähe von insektenfreundlichen Pflanzen.

Kein Garten? Kein Problem!

Wer keinen Garten hat, kann das eigene Heim naturnah gestalten. So können einheimische Wildpflanzen mit Blühangebot für Insekten als Nahrungsquelle dienen und sind zusätzlich noch schön anzusehen. Diese können in Blumenkästen für die Fensterbank oder den Balkon ausgesät werden. Der abwechslungsreiche Anbau verschiedener Pflanzenarten, zum Beispiel durch Blumenwiese-Samen, fördert die Biodiversität und kann vielen Tieren und Pflanzen Unterschlupf bieten. Bei der Substratwahl auf torffreie Erde setzen, da sie eine besseren Umweltbilanz hat und weitere Vorteile für Pflanzen gegenüber torfhaltiger Erde bietet.