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Wildtiere

Tegeler Stadtheide

Rüttelfliegen und Bodenbrüten

Offenlandschaft gesucht

Die Maßnahmen auf der Tegeler Stadtheide sollen u. a. ausgewählte Vogelarten fördern und schützen. Die vier Zielarten haben einige Gemeinsamkeiten: Sie meiden dichte Wälder und bevorzugen offene Landschaften mit niedriger Vegetation. Vor allem durch die intensivierte Landwirtschaft und den damit verbundenen Verlust ihres Lebensraums, geht ihr Bestand leider immer weiter zurück.

Feldlerche

Feldlerchen (Alauda arvensis) sind Bodenbrüter, das heißt sie legen ihre Eier in ein Nest am Boden. Früher waren sie häufig auf unseren Wiesen und Heiden anzutreffen, heute wird ihr Lebensraum immer kleiner.

Grauammer

Die Grauammer (Emberiza calandra) hat eine unauffällige Erscheinung. Vielleicht ist das der Grund, warum man noch nicht so viel über ihr Brut- und Zugverhalten weiß.

Braunkehlchen

Braunkehlchen (Saxicola rubetra) verbringen den Winter im weit entfernten Afrika. Sie brüten ebenfalls in Nestern am Boden.

Steinschmätzer

Steinschmätzer (Oenanthe oenanthe) sind ebenso Zugvögel und neben Heiden, auch im Gebirge, an kargen Stränden oder steinigen Küsten und Klippen anzutreffen.

Besonders schützenswert

Neben den Zielarten gibt es auf der Tegeler Stadtheide weitere wertgebende Vogelarten.

Übrigens: alle europäischen Vogelarten sind besonders geschützte Arten.

Wenn Fortpflanzungs- oder Ruhestätten dieser Arten beseitigt werden, muss ein funktionaler Ersatz (zum Beispiel in Form von Nistkästen) bereitgestellt werden.

Turmfalke

Turmfalken (Falco tinnunculus) sind Greifvögel, die im sogenannten Rüttelflug, quasi in der Luft stehend, ihre Beute erspähen. Auf ihrem Speiseplan stehen vor allem Kleinnager wie Wühlmäuse.

Neuntöter

Der Neuntöter (Lanius collurio) legt sich Vorräte an, indem er seine Beute auf Dornen oder Stacheln aufspießt, um größere Beutestücke gut zu zerteilen zu können. Sehr gut lassen sich weit sichtbar die Männchen auf ihren Warten beobachten, die auf exponierten Orten ihr Revier überblicken.

Pirol

Trotz seines auffällig gelben Federkleids ist der Pirol (Oriolus oriolus) nur selten zu entdecken. Er baut sein Nest hoch oben in den Baumkronen. Sein typischer Gesang ist „büloo-büloo“.

Bachstelze

Bachstelzen (Motacilla alba) sind in ganz Deutschland verbreitet. Häufig sind sie in der Nähe von insektenreichen Gewässern und Viehweiden zu finden. 

Stieglitz

Der Stieglitz (Carduelis carduelis) ernährt sich überwiegend von Samen und Körnern. Sein Federkleid fällt durch einen gelben Flügelstreif und ein rotes Gesicht auf.

Mäusebussard

Mäusebussarde (Buteo buteo) kann man oft an Straßenrändern, auf Zaunpfählen oder Sitzwarten beobachten. Dort hält der Greifvogel Ausschau nach Beute, wie Eidechsen oder auch Kaninchen. Im Winter ernährt er sich überwiegend von Aas.

Springen und Krabbeln

Wichtige Nützlinge

Seit Jahrzehnten geht das Vorkommen aller Insekten immer weiter zurück. Viele Arten sind durch den Verlust von Lebensräumen, die Intensivierung der Flächennutzung oder aber auch die Klimaveränderungen vom Aussterben bedroht. Dies hat gravierende Auswirkungen für die Natur und damit auch für uns Menschen.

Viele Insekten dienen als unersetzliche Nahrung für Vögel und andere Tiere. Sie sind entscheidend für das Überleben auf unserem Planeten.

Besonderer Zufluchtsort

Die Tegeler Stadtheide hat aufgrund ihres Offenlandcharakters eine herausragende Bedeutung für Heuschrecken und Grillen. In der Landschaft sind viele zu erwartenden Arten – auch seltene und bedrohte – in großer Zahl vertreten.

Wertvoller Lebensraum

Auch für Spinnen und Laufkäfer wird das Gebiet der Tegeler Stadtheide als sehr wertvoll in Berlin eingestuft. Einige Arten wurden hier neu in Berlin gefunden oder wiedergefunden, da sie vorher verschollen geglaubt waren.

Warzenbeißer

Die Färbung der Warzenbeißer (Decticus verrucivorus) variiert zwischen grün bis braun. Am Hinterleib des Weibchens ist eine Legeröhre erkennbar, mit der sie einzelne Eier in den Boden legt. In Berlin sind sie vom Aussterben bedroht.

Italienische Schönschrecke

Die Italienische Schönschrecke (Calliptamus italicus) gilt in Deutschland als stark gefährdet. Sieht man sie beim Sprung, kann man mit guten Augen ihre hübsche rosarote Färbung an den Flügeln erkennen.

Blauflügelige Ödlandschrecke

Die Blauflügelige Ödlandschrecke (Oedipoda caerulescens) gilt in Deutschland als gefährdet und ist eine Zielart auf der Tegeler Stadtheide. Dort besiedelt sie vornehmlich Sandrasen oder Zwergstrauchheiden mit offenem Boden. Beim Fliegenwerden ihre namensgebenden blauen Flügel sichtbar.

Blumenkrabbenspinne

Die kleine (bis zu 1 cm) Blumenkrabbenspinne (Thomisus onustus) kommt auf der Tegeler Stadtheide häufig vor. Die Weibchen sind farblich sehr variabel und können weiß, gelb oder rosa sein.

Schmaler Buntgrabenläufer

Der schmale Buntgrabenläufer bevorzugt sandige Lebensräume und ist im Heide-Biotop ebenso zu finden wie an Waldrändern und in Sandgruben. In seiner Farbigkeit ist er sehr variabel von schimmernd smaragdgrün über braun bis schwarz-violett.

Wespenspinne

Ihren Namen verdankt die Wespenspinne (Argiope bruennichi) ihrem auffälligen Hinterleib bei den Weibchen, der farblich an eine Wespe erinnert. Sie hängt ihr Netz knapp über dem Boden auf, um springende Beutetiere wie Heuschrecken zu fangen.

Summen und flattern

Fleißige Bestäuber

Damit die meisten Pflanzen sich gut vermehren können, müssen sie bestäubt werden. Das funktioniert besonders gut durch Fluginsekten, vor allem durch Wildbienen.

Diese fliegen beim Sammeln von Pollen und Nektar von Blüte zu Blüte und verteilen dabei gleichzeitig den Pollen. Dadurch können sich Früchte und Samen vieler Pflanzen besonders gut entwickeln.

Die meisten Wildbienen leben anders als die Honigbiene nicht in sozialer Lebensweise, sondern solitär. Das bedeutet sie bauen ihre Nester und versorgen ihren Nachwuchs allein, jede für sich. Die meisten Arten nisten im Boden.

Blütenreiches Paradies

Um überleben zu können brauchen die meisten Wildbienen heimische Wildblumen, abgestorbene Pflanzenstängel und offene Böden zur Eiablage. Auf der Tegeler Stadtheide finden sie alles, was sie brauchen. Sie gilt deshalb als artenreicher und landesweit bedeutsamer Lebensraum für Wildbienen.

Raupenfutterplatz

Die Tegeler Stadtheide bietet ebenso Lebensraum für viele anspruchsvolle, gefährdete und geschützte Schmetterlinge.

Schmetterlinge machen im Laufe ihres Lebens eine Metamorphose von der Raupe zur Puppe bis zum Schmetterling durch.

Um den Artbestand von Schmetterlingen zu fördern, ist es nicht nur wichtig, dass erwachsene Schmetterlinge Nahrung finden, sondern auch, dass die richtigen Raupenfutterpflanzen wachsen können.

Steinhummel

Hummeln leben wie Honigbienen in Staaten zusammen. Nur die Königin legt Eier. Typisches Merkmal der Steinhummel (Bombus lapidarius) ist das orangerote/braunrote Hinterteil.

Heidekraut-Seidenbiene

Die seltenen Heidekraut-Seidenbienen (Colletes succinctus) sind auf die Blüten des Heidekrauts spezialisiert. Durch das üppige Nahrungsangebot ist sie häufig auf der Tegeler Stadtheide anzutreffen.

Dunkelfransige Hosenbiene

Die Dunkelfransige Hosenbiene (Dasypoda hirtipes) hat auffällige Haarbürsten an den Hinterbeinen. Sie legt ihre Eier in selbstgegrabenen bis zu 60 Zentimeter tiefen Löchern im Boden ab.

Ockerbindiger Samtfalter

Der Ockerbindige Samtfalter (Hipparchia semele) ist in Berlin vom Aussterben bedroht. Auf der Tegeler Stadtheide wurde er regelmäßig beim Blütenbesuch von Besenheiden gesichtet.

Sauerampfer-Grünwidderchen

Das Sauerampfer-Grünwidderchen (Adscita statices) zählt in Berlin zu den stark gefährdeten Arten. Der Name Widderchen leitet sich von der Fühlerform ab, die an gehörnte Widder erinnert.